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Corona kommt grade ein wenig ungelegen

  • thorsten-ullrich
  • 14. März 2020
  • 4 Min. Lesezeit



Heute Samstag, 14.03.2020 ist es nun amtlich. Die Landesregierung Schleswig-Holstein hatte gestern ein reichhaltiges Paket an Maßnahmen beschlossen, um die Pandemie einzudämmen.

Diese Woche war schon ein Verbot von Veranstaltungen mit Teilnehmern über 1000 Personen beschlossen worden, nun geht es noch weiter.

Neben Gaststätten, Kinos, Theatern, Messen, Schulen, Sportveranstaltungen trifft es auch Schwimmhallen. Und somit nun auch mich persönlich.

Schei........benkleister, die Schwimmhallen sind zu, bzw. werden geschlossen (im Moment stehen auf den homepages "meiner" Bäder noch keine Schließungszeiten).


Ich gebe es zu, ich habe das ganze Gewese um dieses komische Virus auch verharmlost und als Panikmache abgestempelt, und konnte das echt nicht mehr hören.

Wie oft waren wir schon bedroht, oder fast ausgerottet worden?

Aids, saurer Regen, Rinderwahn, Vogelgrippe, Schweinegrippe, HUS, Ebola und und und. Immer wurde gewarnt, die Panik geschürt und "da kam immer was auf uns zu".







Das es über die Politik und die Medien falsch, oder übertrieben oder gar nicht weiter gegeben wurde, lasse ich hier mal außen vor.

Im Grunde sind/waren wir doch müde von all diesen Geschichten. Im Grunde war mir das alles auch egal.

Ich konnte mit meinen beiden Mädels trotzdem weiter leben, und ich konnte meinen Sport weiterhin machen.

Ab und zu mal in die Kneipe oder Tapas-Bar - mit meiner Tochter, wenn ich wieder Abendessen machen sollte - Kinoprogramm schauen, Kindertheater und dann Schwimmtraining, Schwimmtraining, Schwimmtraining. Drinnen und draußen.


Das, was wir hier nun haben, ist neu, und wird auch erst einmal bleiben.

Um den 20. Februar war alles noch easy going. Es gab nur einen Landkeis in Deutschland, der absolut drastische Maßnahmen verhängte, und auch die Bäder schloss. Der Grund war der Karneval. Seit der Karnevalszeit stiegen die Zahlen, und knapp 60% der damals bekannten "deutschen" Fälle, konnten auf diese Veranstaltungen in diesem Gebiet zurück geführt werden.

Es waren aber nur knapp 150 registrierte Fälle in Deutschland - und Null Todeszahlen.

Dann ging es in Italien rund. Letzte Woche wurde das gesamte Land zur "Sperrzone" erklärt. Es war aber zu spät. Durch die Europäisierung/Globalisierung kam das Virus in Null Komma überhaupt nix nach Norden.

Österreich zog mit den Schließungen aller Einrichungen - und Grenzen - nach, und nun sind wir hier in Deutschland dran.

Nach Spanien, Frankreich, Benelux oder Dänemark kann man nun auch nicht mehr.

Also können selbst die Lehrer die Osterferien nicht verlängern - was nicht heißt, dass sich die Lehrer einen faulen Lenz machen.

Zur Zeit verhandeln wir mit der Schule meiner Tochter einen Notunterrichts- und Betreuungsplan, bis zu den Osterferien. Das ist ein stärkerer Einschlag in die Komfortzone, als so ein paar geschlossene Schwimmbäder.





Denn aufgrund der Chinesischen Erfahrungen erkannte man, dass diese drastischen Maßnahmen eine Hilfe bei der Eindämmung sind. Wir erinnern uns? Wuhan war Sperrzone, und nix ging mehr rein noch raus.

Zur Zeit gehen die Fallzahlen in China zurück, Südkorea und Iran straucheln noch und die Welle kam und kommt bis zu uns nach Hause.






Das wird auch noch weiter gehen. Wir sind noch nicht über den Berg.

Denn ein weiteres Deseaster zeigte sich in Italien:

Die dortige Notfallversorgung und allgemeine Medizinische Versorgung der italienischen Bevölkerung ist gelinde gesagt, vor den Hintern. Des Weiteren nahmen es die dortigen Gesundheitsbehörden zu Anfang zu lax.

Die Sterbezahlen der dortigen Bevölkerung sind gigantisch, weil das gesamte Gesundheitssystem zusammenbrach. Vornehmlich die vorerkrankten und älteren immunschwächeren Menschen sterben den Ärzten und Sanitätern unter den Händen weg.

Das will unsere Administration mit den getroffenen Maßnahmen verhindern.


Natürlich werden weiterhin Menschen und auch Ältere erkranken (und auch sterben), aber die Krankenhäuer und Notfallmedizin wird (hoffentlich) nicht auseinander fallen. Sonst geht es hier zu wie in einem Feldlazarett im Krieg. Es wird nur nach Zufall entschieden und schwerere Fälle bleiben ihrem Schicksal überlassen.

Da sind mir die momentanen Einschränkungen lieber als das Chaos was dann herrscht.


Was bedeutet das nun für meine Vorbereitung für die zweite Etappe meiner Balic 4our? Zuerst bin ich froh, dass mein Projekt keine Massenveranstaltung und kein Buisness-Event ist. Gestern habe ich mir die Abmeldungen der Triathlon-Wettkämpfe angeschaut.

Bis Mai wurden ausnahmeslos ALLE Ironman, 70.3-Races, ITU-Meisterschaften usw., vornehmlich auf der südlichen und süd-östlichen Halbkugel abgesagt. Toll, wenn man sich für die Ironman-World-Championship auf Hawaii qualifizieren will - not lol.

Hier in meiner Gegend wurden ALLE Schwimmwettkämpfe und Meisterschaften abgesagt. Die Mastersmeisterschaften usw. usf. wurden ALLE gecancelt. Dann war für die Kachelzähler das Training im Winter auch umsonst.


Ich habe noch dreieinhalb Monate Zeit, und die Durchführung meines Schwimmens ist ein Privatvergnügen und keine Massenveranstaltung. Mein Begleitboot der DLRG-Lübeck wird selbst bei vollen Stränden - da viele Auslandssommerurlaube flachfallen werden - für mich zur Verfügung stehen.






Das ist wenigstens ein Gutes. Natürlich bin ich beunruhigt, ein wenig sauer und negativ gestresst. Aber ich kann es nicht ändern.

Ab dem 01.05. kann ich "draußen" viele Kilometer machen.

Gestern schaffte ich im 23°C warmen Beckenwasser noch vor der Schließung eine 11 km-Einheit.

Diese Einheiten wollte ich in den folgenden Wochen so weit ausbauen, dass ich nahtlos ab Mai 5-6 h im Freiwasser schwimmen kann.

Das ändert sich nun. Ich weiß nicht, ob ich mit z. Zt. maximalen 1-2 km-Einheiten im Freiwasser/Winterwasser/Eiswasser bis zum Mai hinkomme.

Natürlich wird es nun von Woche zu Woche wärmer, und dementsprechend werden die Einheiten länger, doch ich betrete absolutes Neuland; was die Vorbereitung einer Langdistanz angeht. Jeden Tag geht es nun ins Freiwasser.

Kraftraining mache ich sowieso. Mal sehen ob ich das verlagere - soll heißen, weniger Eisen stemmen, mehr ins Wasser, oder umgekehrt.

Ich habe keine Ahnung.


Doch was heißt das schon angesichts der momentanen Situation?

Bis auf die geschlossenen Hallen spüre ich persönlich keine Einschränkungen.

Im Job werde ich sehen. Glücklicherweise arbeitete ich nicht in einem Gewerbe wo der Wettbewerb und die Bilanzen wichtig sind. Doch beispielsweise darf ich keinen Außendienst und Kundendienst mehr haben/machen. Mal schauen, was im Archiv oder im Lager los ist; immer noch nicht lol.

Bei meiner einen Frau sieht es anders aus. Dort wird das Problem sein, dass immer mehr Kollegen_innen zuhause bleiben werden, denn die Kindergärten haben auch zu.

Meine kleine andere Frau hat die o.g. Schulprobleme.

Meine eine Verwandte wird bankrott gehen. Die arbeitet im Gastro-Bereich und ist selbstständig. Doch keine Feier, kein Einkommen.

Ältere und kranke Eltern habe ich nicht mehr. Ältere und kranke Freunde_innen habe ich nicht.

Meine direkten Nachbarn sind auch safe, oder müssen nicht umsorgt werden.






Was das Vergnügen angeht, werden wir sehen wie es weiter geht. Ich hoffe wir bleiben alle verständig und diszipliniert.

Aber die Pizza kann man nun online bezahlen und der Lieferant bringt sie an die Tür.

Der Fahrer bleibt auch solange mit dem Wagen an der Tür, bis er gesehen hat, dass die Pizaa im Haus ist

Das ist doch klasse.


Nicht so wie bei den Großeltern und Ur-Großeltern. Denn die hatten wirklich einige Probleme mehr als wir.

In diesem Sinne, munter bleiben und alles wird gut.


Ulli Stägemann

Ultraschwimmer






 
 
 

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